KREATIVER BLINDFLUG

Künstliche Intelligenz – kurz: KI – ist eine große Hilfe bei der Recherche und Erstellung von Inhalten. Heißt es. Oder vielleicht doch nicht? Wir haben bei der Erstellung dieses Heftes an verschiedenen Stellen auf Anwendungen im KI-Bereich zurückgegriffen. Die Erfahrungen waren dabei gemischt. Ein Blick in die Werkstatt.

Die Arbeit mit ChatGPT, Midjourney und anderen Lösungen bietet Potenzial und kann den Arbeitsalltag erleichtern. In vielen Beiträgen, Vorträgen oder Präsentationen wird eines Hervorgehoben: Während bei Analyse oder gar Empfehlungen durch die KI Vorsicht geboten ist, eigen sich diese durchaus für kreative Arbeiten wie Textoder Bilderstellung, Textarbeiten allgemein und die Kommunikation. Wir haben das bei der Redaktion dieses Heftes an verschiedenen Stellen gecheckt – und sehen Vorteile und Einschränkungen.

1. Recherchen: ChatGPT greift derzeit auf Inhalte zurück, die bis Januar 2022 eingegeben wurden. Andere Lösungen beziehen zwar Online-Inhalte ein, aber die Ergebnisse werden nicht qualitativ bewertet, sondern auf Basis von Wahrscheinlichkeitsrechnung und Mustern empfohlen und zugeordnet. Da ist Vorsicht geboten.

2. Quellen: Natürlich kann man Anwendungen nach Quellen Fragen – bekommt aber meist keine genauen Angaben. Wer Inhalte öffentlich verwenden will, muss einen Plagiatscheck durchführen. Dafür gibt es kostenlose OnlinePlattformen.

3. Textarbeiten: Bei Zusammenfassungen, Analysen oder der Erstellung von Anreiß-Texten ist die KI eine echte Hilfe. Allerdings dauert es manchmal eine Weile, bis das gewünschte Ergebnis geliefert wird. Prompt müssen mehrfach ergänzt oder gar neu angesetzt werden.

4. Dasselbe gilt für das Erstellen neuer Texte oder Textpassagen. Hier kommt die KI schnell an ihre Grenzen mit Blick auf Stil und Formulierung. Zwar lässt sich zum Beispiel ChatGPT trainieren – aber das Resultat ist mäßig. Geübte Anwender erknnen nach gewisser Zeit den Stil der Software. Darum sollten Texte grundsätzlich überarbeitet werden.

5. Überschriften und Vorspann-Texte: Da ist KI zwar eine Hilfe, formuliert aber eher mit durchschnittlicher Qualität. Wer richtig Pepp reinbringen möchte, muss selber Hand anlegen. Die Vorlagen bieten aber durchaus einen Ausgangspunkt.

6. Bilderstellung: Klar kreiert die KI tolle Bilder – aber auch hier stellt sich das QuellenProblem. Und wer neue Bilder schaffen möchte, muss genau wissen, was er am Ende sehen will. Die Programme machen nur, was User:innen ihnen sagen. Gutes Prompting erfordert einige Erfahrung – sonst wird es zu Trial and Error.

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